Sieben Jahre ist es her, dass Geschäftsmann Aoyama seine Frau aufgrund einer schweren Krankheit verloren hat. Er verkriecht sich immer weiter in sich selbst, bis sein Sohn ihn darauf aufmerksam macht, dass er ja mal wieder heiraten könnte. Da wird ihm seine Einsamkeit erst so richtig bewusst und er beschliesst, sich wirklich darum zu kümmern. Sein Freund ist vom Film und er organisiert eine Audition, also ein Vorsprechen für einen fiktiven Film. Schon bei der Sichtung der Bewerbungsmappen fällt ihm Asami auf und als die Audition abgehalten wird, hat er sich im Grunde schon für sie entschieden. Die beiden lernen sich langsam kennen und Aoyama ist wirklich so etwas wie verliebt. Bald kommt es zu einer ersten gemeinsamen Nacht im Hotel und er muss ihr schwören, dass er nie wieder eine andere Frau angucken wird. Nach dieser Nacht ist sie verschwunden und Aoyama hört tagelang nichts von ihr. Er macht sich auf die Suche nach ihr und erfährt dabei immer mehr seltsame Details ihrer Vergangenheit.
Der Film fängt an wie die japanische Version von „SCHLAFLOS IN SEATTLE“ und erst in Minute 46 passiert eine Kleinigkeit, die ganz kurz erschreckt und verwirrt. Nicht lange, denn dann geht es wieder in sympathischen Liebesgeschichten-Bahnen weiter. Die letzten 30 Minuten des Streifens dann erinnern eher an „DER FAN“ mit Desirée Nosbusch. Takashi Miike, der schon mit „DEAD OR ALIVE“ einen sehr außergewöhnlichen Film präsentiert hat, kann mit „AUDITION“ einen noch außergewöhnlicheren Streifen hinlegen. Ein Horrordrama der verwirrenden und ergreifenden Sorte, der in ähnlicher Form auch von David Cronenberg oder David Lynch hätte stammen können. Schon jetzt für mich einer der besten Filme des Jahres!
Die deutsche DVD von One World präsentiert den Film in Deutsch und Japanisch in Dolby Digital 2.0 und in widescreen, anamorph. Untertitel sind in Deutsch und Englisch verfügbar. Als Extras gibt es eine Biografie und Filmografie von Takashi Miike sowie ein Textinterview mit ihm und vier Setfotos. Weiterhin gibt es Trailer von „WILD ZERO“, „PORNOSTAR“, „DEAD OR ALIVE“ und „ELECTRIC DRAGON“. (Haiko Herden)
Nach dem Tod seiner Frau lebt der Japaner Aoyama alleine mit seinem Sohn, um dessen Erziehung er sich auch voll und ganz kümmert. Ausgerechnet der Filius ist es jedoch, der seinen Vater dazu drängt sich eine neue Frau zu suchen. Gemeinsam mit einem befreundeten TV-Produzenten veranstaltet Aoyama ein Casting zu einem fiktiven Filmprojekt, um die passende Partnerin zu finden. Dabei verliebt er sich die schöne Asami, mit der er eine Romanze beginnt. Als bald entpuppt sich die vermeindliche Traumfrau jedoch als lebender Albtraum...
Mit "AUDITION" hat der japanische Regisseur Takashi Miike warscheinlich DEN Horrorkultfilm schlechthin für das neue Jahrtausend gedreht! Dabei ist das Werk eigentlich kein Schocker im herkömmlichen Sinne, sondern eine Mischung aus packendem Psychothriller und subtilem Drama. Der Reiz von "AUDITION" liegt in erster Linie darin, das Miike hier auf eine unglaublich faszinierende und ästethische Bildersprache setzt, die im krassen Gegensatz zum verstörenden Inhalt des Filmes steht, denn spätestens ab der zweiten Hälfte ist der Film eine eindringliche Reflexion an menschlichen Abgründen und Perversionen! Ein japanischer Psychoschocker vom Allerfeinsten! (DJ Inferno)
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